Der Künstler Ulrich Schwecke zeigt seine farbintensiven Fotomontagen im Kapitel 8 in Bremen

Krieg, Klimakatastrophe, Finanzkrise, Terrorismus, Hunger: Die Liste dessen, was uns heute an Bedrohungen begegnet und bewegt, ist lang. Wie gehen wir damit um? Der Bremer Künstler Ulrich Schwecke hat in vielen Städten Graffiti fotografiert und diese Motive miteinander in Beziehung gesetzt. Mit seinen farbintensiven Fotomontagen lässt Schwecke Werke entstehen, die bisherige politische Gewissheiten in Frage stellen – und zum Nachdenken einladen. 

Die Ausstellung Where/who are we now?“ ist ab dem 22. Juni in Kapitel 8 an der Domsheide zu sehen.



Give Peace a Chance! Oder?

Mit seinen Montagen lässt Ulrich Schwecke widersprüchliche Positionen entstehen. So etwa ein Werk, das Graffiti-Funde aus London, Bremen und Köln neu kombiniert. Das berühmte Banksy-Motiv vom Mädchen, das eine Bombe umarmt, verbunden mit John Lennons einstiger Forderung „Give Peace a Chance“ wirft Fragen auf: Müssen wir lernen, die Bombe zu lieben, sind Waffen gar die Voraussetzung für Frieden und inwiefern gilt Lennons Forderung noch heute? 

„Die Aussagen der einzelnen Graffiti verlieren durch ihren neuen Zusammenhang ihre Eindeutigkeit“, erläutert Ulrich Schwecke: „Mich bewegt sehr, was mit vielen Menschen gerade passiert, zum Beispiel, dass sich plötzlich frühere Pazifisten als Fachleute für Kriegsstrategien geben. Ich finde es befremdlich zu meinen, es gäbe nur ultimativ richtige Antworten und möchte dazu einladen, diese Haltungen zu hinterfragen.“

„Being safe is scary?“ 

Die Themen seiner Bilder findet Ulrich Schwecke auf Reisen genauso wie vor der eigenen Haustür. Mit den Sprüchen „Fear is the Path to the dark Side“„Putscht Putin“ und einem „Joker“-Graffito und bringt Schwecke Motive zusammen, die an Wänden in Athen und im Bremer Viertel zu finden sind. Das Werk „Someday we’ll all be free“ verknüpft drei Graffiti aus Bethlehem. Der Slogan „Being safe is scary“ dagegen wird mit einem Bildmotiv aus Zürich konterkariert: ein Clown, der sich akrobatisch schaukelnd nur an einer dünnen Stange festhält. Eine beängstigende Sicherheit …

In der Ausstellung „Where/who are we now?“ sind 16 Arbeiten des Bremer Künstlers zu sehen. 

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 22. Juni, um 17 Uhr, in Kapitel 8 an der Domsheide, führen Pastor Hans-Jürgen Jung, der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Andreas, und der Künstler ein gemeinsames Gespräch. Zudem spielt Maria Souroulla auf der klassischen Gitarre.

Kontakt:
Ulrich Schwecke
Auf der Kuhlen 1a (im Alten Schlauchturm)
28203 Bremen
0172 4179522
kontakt@ulrichschwecke-fotografie.de

www.ulrichschwecke-fotografie.de

Die Postkartensets „One day I will fly“ und „Where are we now?“ können hier bestellt werden.